Das Abenteuer geht weiter – Neuer Film!
- Reiseteam
- Sepp HARBECK aus Ortenburg in Bayern
- Albert KOCH aus Thal bei Graz
- Ewald MIKSCHA aus Hart bei Graz
- Zeitraum: Juni/Juli 2018
- Reisedaten:
- Flugkilometer gesamt: 22.000 km
- Trans-Sibirische Eisenbahn: 600 km
- Straßen und Pisten Kilometer: 4.500 km
- Pferde Trail: 60 km
- Rafting Boot: 80 km
- Bergtouren zu Fuß: 50 km
- Gesamt: 27.290 km
Endlich geschafft – nach einer anstrengenden, über 10 Stunden dauernden Flugreise von Wien ausgehend, über Moskau, sind wir in ULAN BATAAR, der Hauptstadt der Mongolei, angekommen. ULAN BATAAR ist der Startpunkt unseres Abenteuers, welches sich geographisch dreigeteilt in der MONGOLEI, in SIBIRIEN und auf der Halbinsel KAMTSCHATKA ereignet. Genauso vielfältig wie unsere Reiseziele, gestalten sich auch unsere Fortbewegungsmittel – zu dem bereits erwähnten Flugzeug, wird sich im Verlauf der Reise noch ein Russen-Jeep, mongolische Pferde, die Transsibirische Eisenbahn und zuletzt auch noch ein Rafting-Boot gesellen.
Ausgestattet mit einem Russen-Jeep, einem ortskundigen Fahrer sowie einer Dolmetscherin, nehmen wir unser erstes Abenteuer in den Nord-Westen der MONGOLEI in Angriff. Das erklärte Ziel ist der ALTAY-Nationalpark im äußersten Westen des Landes. Um dorthin zu gelangen, warten aber noch stolze 4.500 Kilometer auf uns und unseren Russen-Jeep – ob das gut geht?
Unser erstes Ziel ist der rund 138 km lange HOVSGELSEE, dessen Wassertemperatur selbst im Hochsommer höchstens 5° Celsius erreicht – kein Wunder, denn der Nord-Süd ausgerichtete See erreicht ganz im Norden fast die Sibirische Grenze zu Russland! Je weiter es durch die mongolische Steppe nach Westen geht, desto schlechter wurden die Pisten. Besonders, wenn diese auch noch durch Regen aufgeweicht werden ist das Vorankommen eine echte Herausforderung. Zu oft wurde unser Reisefortschritt von Wetterkapriolen bestimmt. Da ist oft der einzige Ausweg, spät abends, ein Quartier in einer Jurte zu beziehen und das Gemüt, mit heißem AIRAK-Tee oder CHINGGIS KAHN Wodka, aufzuheitern.
Zu allem Übel bereitete uns auch noch unser Russen-Jeep, inmitten der endlosen Steppe, eine Schrecksekunde. Ein plötzlicher Kabelbrand im Motorraum soll doch nicht etwa das vorzeitige Ende unserer Reise bedeuten? Doch das Geschick und die Ausdauer unseres Fahrers BAYARAA, bescherte uns nach 5-stündiger Reparatur wieder Hoffnung und wir konnten die Reise zu unserem nächsten Ziel, den HYARGAS Salzsee, fortsetzen. Erst im Nachhinein wurde uns klar, dass wir großes Glück hatten, denn der Jeep hätte vollständig ausbrennen können!
Drei Autostunden vom HYARGAS Salzsee entfernt, dürfen wir im Dorf ZAWHAN am größten mongolischen Nationalfest, dem NADAM-FEST, teilhaben. Dieses wird Mitte Juli im ganzen Land 3 Tage lang gefeiert und besteht überwiegend aus sportlichen Wettkämpfen wie Ringen und Bogenschießen. Den abschießenden Höhepunkt des NADAM-FESTES stellt ein 30 km langes Pferderennen dar, bestritten von 12-jährigen Jockeys – Respekt!
Die Weiterfahrt mit unserem Jeep gestaltete sich aufgrund der immer wiederkehrenden Gewitterregen äußerst schwierig, denn Fahrpisten verwandeln sich bei solchen Bedingungen in Kürze zu reißenden Bächen. Doch erneut bietet unser Fahrer sein ganzes Können auf und wir steuern entlang des HOVD-Flusses weiter in Richtung Westen auf die Stadt OLGY zu – einer der letzten zivilisierten Orte, um Lebensmittelvorräte zu kaufen bevor es weiter in das ALTAY-Gebirge geht.
Endlich im ALTAY-Nationalpark angekommen, mussten wir feststellen, dass es in diesem Gebiet so gut wie gar keine Fahrpiste mehr gab. Es galt unseren eigenen Weg zu finden und dieser führte durch Gletscherbäche und unwegsames Gelände, bis wir schließlich mit unserem Jeep im Morast hängen blieben. Nun war Teamwork angesagt, um den Jeep wieder auf festen Untergrund zu bekommen. Ganze 2 Stunden dauerte es, um wieder auf Kurs zu sein. Unsere Tagesdistanz hielt sich dadurch in Grenzen – schlappe 100 km waren es an diesem Tag, aber trotzdem konnten wir spät abends unser Tagesziel im ALTAY-Nationalpark, auf 2600 m Seehöhe, erreichen. Von dort aus nahmen wir am nächsten Morgen eine Gletschertour auf 3500 m Seehöhe in Angriff. Mongolische Pferde boten uns dabei eine willkommene Abwechslung auf unserer Tour quer durch die Mongolei. Die 60 km zum Gipfel waren auf dem Rücken der Tiere in rund 3 Stunden bewältigt. Ein gelungener Abschluss für unser unglaublich eindrucksvolles und unvergessliches Abenteuer durch den Westen der Mongolei.
Die Rückreise, in die Hauptstadt ULAN BATAAR, gestaltete sich denkbar einfach per Flugzeug. Aus der Vogelperspektive ließen sich die magischen Landschaften der Mongolei nochmals mit Leichtigkeit in Erinnerung rufen. Unmittelbar nach unserer Landung in ULAN BATAAR, wartet schon der nächste spannende Reiseabschnitt auf uns. Für rund 80 € pro Person, fuhren wir mit der Transsibirischen Eisenbahn 600 km nach Norden in die russische Kleinstadt ULAN UDE, in SIBIRIEN. Inklusive einer 4-stündigen Passagierkontrolle an der Grenze zwischen der Mongolei und Russland, dauert die aufregende Zugreise ganze 14 Stunden. Von ULAN UDE zieht es uns weiter nach Norden an den tiefsten und zugleich ältesten Süßwassersee der Welt, den BAIKALSEE. Mit seiner beeindruckenden Nord-Süd Ausdehnung von 673 km möchte man meinen, man steht am Ufer eines Meeres. Nach kulinarischen und kulturellen Eindrücken im Dorf TURKA, unternehmen wir eine Boots-Tour am See und nehmen schließlich Kurs auf die Stadt IRKUTSK, am süd-westlichen Ende des BAIKALSEES. Denn dies ist der Ausgangspunkt für den letzten Abschnitt unserer grandiosen Abenteuer-Tour.
Vom Flughafen-IRKUTSK geht es per 8-stündigen Innlandflug über die endlose Weite SIBIRIENS nach PETROPALOVSK. Diese Stadt liegt am östlichsten Rand Russlands, auf der Halbinsel KAMTSCHATKA.
Von PETROPALOVSK geht es zunächst per Lastkraftwagen für 200 km, auf fast unzumutbaren Straßen, in das Landesinnere der Halbinsel zum Fluss BYSTRAYA. Dort wartet eine spektakuläre, 3-tägige Rafting-Tour auf uns. Selbstverständlich durfte für diese Tour ausreichend Proviant nicht fehlen. Zusätzlich benötigten wir eine komplette Feldküche und für die Nächte natürlich wetterfeste Zelte, schließlich wartete auf uns die pure Wildnis mit all ihren Abenteuern. Und so kam es auch, reißende Stromschnellen und Schlechtwetterfronten forderten unsere körperliche Ausdauer aufs Äußerste heraus. Zudem waren bereits in der ersten Nacht Bären im Umkreis des Zelt-Camps zu vernehmen. Zum Regen kam am nächsten Tag auch noch dichter Nebel, der es unmöglich machte auf unseren Schlauchbooten weiterzufahren. Somit waren wir gezwungen die Tour bereits nach 80 km zu beenden und nach PETROPALOVSK zurückzukehren.
Letztlich wartete noch der Höhepunkt auf KAMTSCHATKA auf uns – die Besteigung des MOUNTNOSKY Vulkans. Schon die Anreise zum Fuße des Vulkans gestaltete sich mehr als abenteuerlich. Eine Piste mit Schlaglöchern so groß wie Badewannen sowie bis zu 5 Meter hohe Schneewände entlang der Straßenränder waren bereits schlechte Vorboten auf den bevorstehenden Aufstieg. Dieser blieb uns durch starken Schneefall und dichten Nebel verwehrt. Kurzerhand wurde die Bergtour umgelegt zu einer Tour zu den heißen Quellen. Der Trail dorthin war gesäumt von Schlammpassagen und kochenden Schwefeltümpeln. Aber auch naturtrübe Badetümpel mit erträglichen Wassertemperaturen sind anzutreffen, die umgeben sind von mystisch weißem Wasserdampf.
Im Hoch-Plateau der MOUNTNOSKY-Region schlagen wir ein letztes Mal unser Zelt-Camp auf. Das Schlechtwetter bescherte uns einen stimmungsvollen Abend im großen Zelt, bei gutem Essen, Wein und traditioneller Musik. Eine gute Gelegenheit, um das Erlebte gemeinsam Revue passieren zu lassen. In den frühen Morgenstunden dann der große Schreck! Ein Bärenangriff auf das Küchenzelt kann von unserem Guide nur durch einen Gewehrschuss abgewehrt werden – ein unfassbar glücklicher Abschluss unseres Abenteuers!