Abenteuer Südamerika
5 Länder – ARGENTINIEN – BOLIVIEN – BRASILIEN – CHILE – PERU – Abenteuer inklusive
- Zeitraum: Anfang Jänner bis Ende Februar
- Teilnehmer: Alexander Funcke, Sepp Harbeck, Albert Koch
Alexander Funcke (Peru): Sohn einer deutsch-peruanischen Familie, lebt in Lima, Tour Guide und Dolmetscher (spricht 5 Sprachen), einer der Besten in ganz Südamerika.
Sepp Harbeck: Lebt in Ortenburg in Niederbayern, ein exzellenter Photograph sowie ein erfahrener Motorradpilot, war die perfekte Ergänzung meiner Südamerika-Reise.
Einleitung
Nach meiner rund 50-jährigen weltweiten Reise- und Filmerfahrung, überwiegend per Motorrad (rd. 1 Million gefahrene Motorradkilometer), stand nur noch ein weißer Fleck auf meiner Landkarte zu Buche – Feuerland, Patagonien. Dieses besondere Reiseziel war stets in meinen Gedanken präsent und sollte zu Beginn des Jahres 2024, gemeinsam mit meinem langjährigen Freund und Reisebegleiter, Sepp Harbeck, realisiert werden.
Nach einer ersten Kontaktaufnahme mit Sepp zum Thema Südamerika-Reise herrschte Einigkeit, dass wir dieses Abenteuer gemeinsam in Angriff nehmen werden. So fasste ich sofort den Entschluss meinen Freund, Alexander Funcke, in Peru zu kontaktieren, den ich bereits im Jahr 2010 bei meiner Motorradreise durch Peru kennen gelernt hatte. Gesagt, getan – ein glücklicher Zufall, Alexander hatte Zeit unsere beiden Reisemonate zu begleiten. Nach Rücksprache mit Sepp und seinem Okay war das Abenteuer perfekt. So wurde auch gleich die Anreise nach Südamerika fixiert – die Reise sollte mit einem 14,5-stündigen Flug von München, über Madrid in die peruanische Hauptstadt Lima erfolgen. ENDLICH – mein Lebenstraum wurde wahr!
Peru
Nach unserer Landung in Lima werden wir von Alexander Funcke herzlich willkommen geheißen, unser gemeinsames Abenteuer kann beginnen. Nach einigen Tagen Vorbereitung in Lima und der richtigen Wahl eines geländegängigen Fahrzeuges, welches auch den Herausforderungen in Patagonien und Feuerland standhalten sollte, kann es endlich losgehen.
Wir starten auf der der berühmten Panamericana bei Tagestemperaturen von bis zu 35°C Richtung Süden. Entlang der Strecke immer wieder kleine Gedenkstätten die an Unfälle mit tödlichem Ausgang erinnern.
Unser erstes Ziel sind die zum UNESCO-Weltkulturerbe erhobenen Nasca-Linien. Nur aus der Luft sind die Nasca-Linien in ihrem vollen Ausmaß zu erkennen. So ließen auch wir uns die Gelegenheit nicht entgehen für 90,- US Dollar ein kleines Sportflugzeug anzumieten und einen 30-minütigen Flug über die Nasca-Linien zu unternehmen. Aus der Vogelperspektive entstanden grandiose Aufnahmen wie etwa von der Figur Mann mit Eulenkopf, auch als Astronaut bekannt, oder von der Spinne – sie wird mit Regen und Fruchtbarkeit assoziiert. Der Kolibri, womöglich mit seinem Ausmaß von 96 m Länge und 66 m Breite das Wahrzeichen der Pampas von Nasca. Für die Nascas hatten die Kolibris einen göttlichen Charakter und wurde als Botschafter zwischen Mensch und dem als Gott verehrten Kondor gesehen.
Noch schwer beeindruckt von der Fliegerei am Vortag, machten wir uns auf der Panamericana weiter auf den Weg in Richtung Süden, ins peruanische Hochland. Vom Auto aus konnten wir laufend unzählige Vikunjas und Alpakas beobachten und diese auch filmen und fotografieren. Die sehr kurvenreiche Straße führte uns über einen Pass auf 4400 m Seehöhe. Am Pass angekommen, tranken wir Coca-Tee – er soll gegen die Höhenkrankheit vorbeugen, denn der weitere Streckenverlauf erforderte mehrere Passübergänge über 4000 m Seehöhe. Mit der ständig wechselnden Seehöhe änderte sich auch ständig die Wettersituation – im Tal +30° C und am Pass, Regen, Nebel und Graupelschauer bei nur mehr +3° C. Doch die Strapazen waren es Wert, nach abwechslungsreicher wunderschöner Landschaft erreichten wir unser nächstes Ziel, die Stadt Cusco.
Das zauberhafte Cusco steht stellvertretend für die peruanische Geschichte. Um 1200 wurde sie als Hauptstadt des Inkareiches gegründet. Kein Feuer oder Erdbeben konnte diesen Steinen etwas anhaben, bis zum großen Erdbeben im Jahr 1650. Die Stadt wurde danach im europäisch-spanischen Kolonialstil komplett neu aufgebaut – barocke Fassaden, Renaissance-Bauten, prachtvolle Kirchen. Unsere Kameras haben diese prunkvolle Stadt mit allen Facetten festgehalten.
Nun steht unser lang ersehntes Ziel Machu Picchu kurz bevor. In der Ortschaft Ollantaytambo endet die Straße. Schwer gezeichnet und völlig erschöpft von den langen Etappen steigen wir aus dem Jeep, denn das Ziel, Machu Picchu, kann nur per Zug erreicht werden. Dieser fährt entlang dem Flusslauf des Urubamba bis nach Aguas Calientes. Auf 2400 Metern ist die Vegetation wieder tropisch und mitten aus dem Grün taucht sie plötzlich auf: Machu Picchu – die sagenhafte Stadt der Inka (UNESCO-Weltkulturerbe), mit 300 Behausungen für mehr als 1000 Menschen. Ein Archäologe fand die Anlage 1911, zuvor war Sie sogar von den spanischen Eroberern unentdeckt geblieben. Ob Tempel, Residenz des Adels, religiöses Zentrum oder geheimer Rückzugsort – das Mysterium von Machu Picchu wird ungelöst bleiben.
Noch tief beeindruckt von der Inka Anlage Machu Picchu setzen wir unsere Tour fort Richtung Puno am Titicaca See. Der Lago Titicaca ist einmalig – nicht nur wegen seiner ungewöhnlichen Lage auf einer Seehöhe von 3800 m und seiner gewaltigen Ausmaße mit einer Länge von 165 km, einer Breite von 65 km und einer Tiefe von bis zu 284 m. Mit seiner Wasserfläche von 8288 Quadratkilometern (über 15-mal größer als der Bodensee) wird er auch als das „Andenmeer“ bezeichnet. Eine Besonderheit des Sees sind die schwimmenden Inseln der Uros. Sie liegen 5 km vor der Küste von Puno im Inneren des Sees und wurden einst von den Uros gegründet, um von den Colla und Inka zu flüchten. Alles hier ist aus Totora-Schilf: Die Boote, die Häuser, der Boden. Es gibt Grundschulen und Geschäfte mit Waren für den täglichen Gebrauch. Auf 49 Inseln leben einige hundert Menschen – eigentlich unglaublich!
Bolivien
Quer durch den Titicacasee verläuft die Grenze zu Bolivien – somit stand unser nächstes Ziel, Bolivien, fest. Gegen Abend erreichten wir die Grenze Peru/Bolivien, der Grenzübertritt ging ohne Komplikationen von statten, und unser Ziel für diesen Abend hieß Copacabana.
Der Name Copacabana erinnert an den bekannten Stadtteil von Rio de Janeiro in Brasilien, liegt aber in Bolivien und ist wohl die interessanteste Stadt am Titicacasee. An der Küste des Titicacasees gelegen ist sie eine zentrale Stadt mit rd. 6.000 Einwohnern auf 3.841 m Seehöhe. Trotz der Höhe herrschen tagsüber angenehme Temperaturen um die 15°C, aber sobald die Sonne verschwindet sollte man sich warm anziehen, denn dann sinkt die Temperatur rapide. Die attraktive Stadt lockt Touristen in großer Zahl auf die bolivianische Seite des Titicacasees. Die berühmteste Touristenattraktion in Copacabana ist die Isla del Sol. Das ist eine große Insel auf dem Titicacasee, welche von der Hochkultur der Inka geprägt wurde. In Copacabana selbst ist eine der beliebtesten Attraktionen die Kathedrale der Jungfrau der Candelaria (Catedral de la Virgen de Candelaria) – ein stattliches weißes Gebäude, in welchem die Statue der „Virgen de la Candelaria“ beherbergt ist. Beeindruckend sind auch die vielen schönen Buchten entlang der Küste, mit herrlichen Abendstimmungen und Sonnenuntergängen.
Nach einem interessanten Aufenthalt in Copacabana, setzen wir unsere Tour in Richtung der Hauptstadt von Bolivien, La Paz, fort. Sie ist die höchstgelegene Verwaltungshauptstadt weltweit und befindet sich in der Altiplano-Hochebene der Anden auf über 3.500 m über dem Meeresspiegel. Die spektakuläre Umgebung der Stadt kann am besten bei einer Fahrt mit der Gondel Mi Teleferico erlebt werden. Die Seilbahn wurde übrigens vom österreichischen Seilbahnbauer „Doppelmayr“ aus Vorarlberg errichtet. Wir gönnten uns diese schaukelnde Fahrt, und betrachteten die beeindruckende Stadt aus der Vogelperspektive.
Absolutes Pflichtprogramm für jeden La Paz-Besucher ist das wunderschöne Gebiet Valle de la Luna. Dieses Wandergebiet ist für ihre einzigartigen, durch Erosion entstandenen Felsformationen, bekannt. Es mag anderswo (gerade auch in den Anden) noch beeindruckendere „Mondtäler“ geben, das schmälert jedoch keineswegs den Erlebniswert dieses zauberhaften Ortes Valle de la Luna.
Weiter ging es durch die Steppe Boliviens in Richtung Süden. Von Horizont zu Horizont eine ausgedehnte Ebene und eine Straße, die nur gerade aus führt. Abwechslung bieten lediglich Guanakos und Vikunjas, die wir immer wieder, mal links, mal rechts neben der Piste beobachten, filmen und fotografieren konnten. Die Tagestemperaturen betragen zwischen 10 und 22°C.
Nach rund 550 Kilometern und einer Fahrtzeit von 10 Stunden, erreichen wir den Ort Uyuni am legendären Salzsee Salar de Uyuni. Bei unserer Ankunft in Uyuni wurden wir gleich von einem heftigen, orkanartigen Sandsturm begrüßt – standesgemäß für die Region, aber nicht gerade einladend. Der Salar de Uyuni in den Anden liegt im Südwesten Boliviens. Er ist die größte „Salzpfanne“ der Erde mit einer Salzkruste, die bis zu 120 m dick ist. An dieser Stelle befand sich ein prähistorischer See, der austrocknete und eine wüstenartige, fast 11.000 Quadratkilometer große Landschaft zurückließ, die von schneeweißem Salz, Felsformationen und kakteenbewachsenen Inseln geprägt ist. Auch wir machten mit unserem Jeep eine Fahrt auf der Salzseeoberfläche bis ans andere Ende des Salzsees und staunten über die Dimension der Salzwüste, mit einer Länge von 120 Kilometer und die Breite von 50 Kilometer – ein Wahnsinn welche Größe und Platz genug für ein einzigartiges Erlebnis der Sonderklasse: Eine Fahrpause für ein exklusives Picknick auf der Salzseeoberfläche! Wieder zurück im Ort, hatte die Reinigung unseres Fahrzeuges oberste Priorität. Unser Jeep war von oben bis unten durch das Salz in Wieß gekleidet – die Reinigung dauerte 1,5 Stunden.
Mit fantastischen Bildern des Tages im Kopf, genießen wir den Abend und besprechen den nächsten Tag, der für uns schon um 04:00 Uhr Früh beginnen sollte. Alex, unser Tour Guide, erklärte uns, dass die folgende Etappe ca. 420 Kilometer beträgt und uns über extrem schlechte Schotterpisten über das Andenhochland führt. Ein hochgestecktes Ziel, denn der anvisierte Grenzübergang Bolivien/Chile liegt weit über 4000 m Seehöhe und schließt zudem um 18:00 Uhr. Nach einigen Stunden Fahrt erreichen wir die Lagune Canapa auf 4160 m Seehöhe. Das Weiße in der Lagune ist diesmal kein Salz, sondern eine Mischung aus Mineralien, die für den Flamingo lebensnotwendig sind. Dementsprechend konnten wir unzählige Flamingos bei ihrer Nahrungsaufnahme beobachten. Am Rande der Lagune genießen wir verspätet an diesen Tag unser Frühstück, ein wunderbares Erlebnis. Die Schotterpiste wurde mit zunehmender Seehöhe immer extremer. Der höchste Punkt, den wir überquerten lag auf 4907 m Seehöhe und noch dazu überraschte uns ein Gewitter, aber kein normales, sondern ein Hagelgewitter von extremer Art, sodass die Temperatur auf nur mehr 3°C sank. Die Landschaft verwandelte sich binnen kürzester Zeit ganz in Weiß, wie eine „Mondlandschaft“ – Wir waren froh, dass wir gerade jetzt nicht mit dem Motorrad unterwegs gewesen waren.
Wir erreichten zeitgemäß unser Tagesziel, den Grenzübergang Bolivien/Chile. Die Zollbeamten in Chile sind eine „Klasse“ für sich: Zuerst die Erledigung der Formulare, aber danach mussten wir unser gesamtes Gepäck vom Fahrzeug ausladen und auf ein Förderband zum Röntgen legen – gründlicher als an jedem Lufthafen. Der wahre Grund dieser Aktion ist aber die Einfuhr von Obst und Gemüse, welches durch einen Einstich einer Fliege kontaminiert ist und diese Lebensmittel somit zu Gesundheitsgefährdungen führen könnten.
Chile
Nach einer 12-stündigen Fahrt über das Andenhochland kommen wir bei 32°C in San Petro de Atacama, einem kleinen Oasendorf mit etwa 10.000 Einwohnern, in Chile an. San Petro de Atacama liegt im Norden Chiles, in der Atacama-Wüste, der trockensten Wüste der Welt. Weitere Oasendörfer in dieser Gemeinde sind Toconao, Socaire und Rio Grande sowie einige kleinere Siedlungen. Die Kirche von San Pedro de Atacama ist eine der ältesten in Chile. Ihr Dach wurde mit Kaktusstämmen gebaut.
Unser erstes Ziel führte uns am nächsten Morgen zu den Geysiren von El Tatio. Wir starten unsere Tour bereits im Morgengrauen um 04:30 Uhr Früh. Die Geysire liegen auf einer Hochebene in den Anden und sind die höchstgelegenen Geysire der Welt auf 4300 m Seehöhe. Die Temperatur am Morgen beträgt nur 2°C, Sepp hat gefroren – natürlich nur mit Sandalen unterwegs! Während des Sonnenaufgangs sind die Geysire besonders aktiv, weil zu dieser Zeit das gefrorene Wasser in der Umgebung auftaut.
Auf dem Rückweg durch die Atacama-Wüste, die etwa 15 Millionen Jahre alt ist, nützten wir die Gelegenheit den erloschenen Vulkan Licancabur zu besichtigen. In der danebengelegenen kleinen Lagune nahmen zahlreiche Flamingos ihre Nahrung auf.
Es folgten mehrere Grenzübertritte zwischen Chile und Argentinien und umgekehrt. Diese gestalteten sich nicht immer einfach, denn der mitgeführte Reserve-Benzinkanister muss vor jedem Grenzübertritt entleert werden, bzw. in das Fahrzeug umgefüllt werden. Nur mit leeren Benzinkanistern darf man die Grenze passieren. Erst im eingereisten Land darf man die Reserve Kanister wieder auffüllen – für uns Europäer eine äußerst unverständliche Situation. So kam es, dass auf einer Seehöhe von über 4000 m und starkem Wind diese Aktion nicht immer gerade einfach war. Einige Male wehte uns der starke Wind das Benzin direkt ins Gesicht.
Nach vielen tausenden Kilometern und schlechten Pisten kommen wir im südlichen Teil Patagoniens an. Der Grenzübertritt Argentinien/Chile dauerte diesmal 1,5 Stunden, obwohl wir nur das einzige Fahrzeug an der Grenze waren! Die Abwicklung der Grenzformalitäten erfolgt ausschließlich nur mehr digital per Internet bzw. per Smartphone. So kann man auch die Tickets für den Torres del Paine Nationalpark elektronisch buchen und das auch nur am Grenzübergang. Alex buchte unsere Tickets über sein Handy, Preis pro Person $ 34,- US Dollar.
Wir hatten Wetterglück und konnten den gesamten Nationalpark bei gutem Wetter erleben. Während einer Pause am See kam ein Motorrad auf uns zu. Bei der Ansprache stellte sich heraus, dass eine Frau am Motorrad saß. Sie fragte, ob wir Benzin für sie hätten. Alex erklärte ihr, dass es am Eingang in den Park vielleicht Reservebenzin gäbe. Des Weiteren erzählte sie uns, dass sie aus Kolumbien ist und bereits seit einem Jahr mit ihrem Motorrad in Südamerika unterwegs ist.
Charakteristisch für den Torres del Paine Nationalpark ist die Berggruppe der Cordillera del Paine – übersetzt: „Türme des blauen Himmels“. Dabei handelt es sich um drei nadelartige Granitberge, die zwischen 2600 und 2850 m hoch sind. Die Landschaft im Nationalpark ist abwechslungsreich. Es gibt vergletscherte Bereiche, hohe Berge, viele Seen, „Magellan-Tundra“ und große Wälder aus Zypressen. Auch die Tierwelt im Park ist vielfältig. Auffällig sind die Pumas, Guanakos, Darwinnadus, Andenkondore und viele kleinere Vogelarten. Die Nationalpark-Fläche umfasst 2400 km².
Nach reichlichen Naturschönheiten im Nationalpark, zog es uns in die Hauptstadt Santiago de Chile. Santiago, Hauptstadt und gleichzeitig größte Stadt Chiles, liegt in einem Tal zwischen schneebedeckten Andengipfeln und der chilenischen Küstenkordillere. Wir machten eine ausgiebige Stadtbesichtigung und konnten viele schöne Bauten wie Cerro Santa Lucia, Moneda-Regierungsgebäude und Plaza de Armas de Santiago bestaunen. Auch ein Marktbesuch durfte nicht fehlen. Angeboten wird grundsätzlich alles, was man sich nur erdenken kann: Obst, Gemüse, Fleisch und Wurstwaren, Kleidung, Hüte, Schmuck zum Teil echte Handwerkskunst und vieles mehr. Diese Stadt werden wir noch lange in bester Erinnerung behalten.
Argentinien
Angekommen im Land des Tangos, der Pferde, Steaks und Wein, beginnt hier auch unser Motorrad-Abenteuer Südamerika. Wir mieten uns ein Motorrad, um einige Zeit damit unterwegs zu sein. Nach vorherigen Rescheren auf der Landkarte suchten wir uns eine attraktive Region aus. Wir haben uns für die Provinz Salta im bergigen Nordwesten von Argentinien entschieden. Die Hauptstadt der Provinz ist der gleichnamige Ort Salta am Rio Arenales, einem Quellfluss des Rio Salado.
Cafayate
Endlich Freiheit auf 2 Räder! Wir starten unsere Motorradtour auf der Ruta 40 in Richtung Cafayate. Die Strecke führte durch einen Canyon, auch Muschel-Schlucht genannt, dessen Felsformationen wie Türme aussehen, und eine braun bis rote Farbe aufweisen. Cafayate ist auch als Weingebiet bekannt, also war es naheliegend eines der Weingüter zu besuchen. Wir hatten Glück, und fanden direkt im Ort ein Weingut, wo wir auch an einer Verkostung teilnahmen. Am Ende der Verkostung erzählte uns der Besitzer, dass er der einzige argentinische Winzer sei, der zum Jubiläum seines Weinguts einen Grappa produziert hat. Alle Wein-Verkostungsproben und auch der Grappa mundeten traumhaft!
Patagonien
Mein lang ersehnter Lebenstraum wurde wahr! Nach vielen tausenden Kilometern, auch auf der berühmten Schotterpiste der Ruta 40, sind wir in El Chalten angekommen. El Chalten ist eine Siedlung im Zentrum des argentinischen Teils von Patagonien, in der Provinz Santa Cruz, Es ist die führende Wanderregion des Landes. So nutzten auch wir die Gelegenheit einer Wanderung in diesem Gebiet. Weltbekannt ist der Fitz Roy, auch Cerro Torre genannt, ein Granitberg in den argentinisch-chilenischen Anden mit einer Höhe von 3406 Metern.
Perito-Moreno-Gletscher
Von El Calafate aus starteten wir zum nächsten Highlight in Patagonien, zum Perito-Moreno-Gletscher. Er ist einer der größten Auslassgletscher des südlichen patagonischen Eisfeldes, des größten Gletschergebietes der südamerikanischen Anden. Besonderheit: Bekannt ist der Gletscher vor allem dadurch, dass seine im Lago Argentino endende Gletscherzunge den südlichen Arm des Sees absperrt und aufstaut, der sich dann periodisch entleert. Benannt wurde der Gletscher nach Perito Moreno, einem argentinischen Geografen. Die Faszination des Gletschers konnten wir bei unserem Besuch von einem halben Tag hautnah erleben. Dabei entstanden unzählige Bilder und Videoaufnahmen die unvergesslich bleiben werden.
Feuerland
Mein Lebenstraum nach Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt, zu reisen hat sich somit erfüllt. Viele Jahre davor habe ich von diesem Wunsch schon geträumt, aber nun wurde er Wirklichkeit. Ushuaia mit rund 82.000 Einwohner ist die Hauptstadt der argentinischen Provinz Feuerland (Tierra del Fuego) und wurde von Missionaren gegründet. Sie liegt direkt am Beagle-Kanal, der den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Ushuaia wird auch als das Ende der Welt bezeichnet und liegt nur 6 m über dem Meeresspiegel. Bis hierher haben wir bereits 12.000 km zurückgelegt, an manchen Tagen bis zu 1000 km – oftmals nur gerade aus durch die Pampa. Die viele Strapazen auf der Anreise hierher haben sich gelohnt, sodass wir uns jetzt ein paar Tage Aufenthalt in dieser Stadt gönnen. Wir hatten Wetter-Glück, somit hatte ich die Gelegenheit viele Foto- und Filmaufnahmen zu machen. Der Hafen ist hierfür natürlich ein Anziehungspunkt, und bietet jede Menge Motive. Auch für gutes Essen und ausgezeichneten argentinischen Wein blieb ausreichend Zeit. Wir alle haben die Zeit in Ushuaia genossen!
Halbinsel Valdes
Ein unbedingtes Muss, ist der Besuch der Halbinsel Valdes (Peninsula Valdes). Die etwa 3625 km² große Halbinsel Valdes liegt im Departamento Biedmam, der argentinischen Provinz Chubut an der Atlantikküste. Die Halbinsel besteht größtenteils aus karger Landschaft und kleineren Salzseen, der größte Salzsee liegt 35 Meter unter dem Meeresspiegel und bildet den tiefsten Punkt der Halbinsel. Es gibt an den Küsten mehrere Kolonien der Magellan-Pinguine, die etwas kleiner sind als die Punta Tomba. Diese zeigen keine Scheu vor Menschen und leben friedlich in unmittelbarer Nähe zu den gewaltigen See-Elefanten. Faszination pur diese edlen Geschöpfe der Magellan-Pinguine aus unmittelbarer Nähe zu erleben, zu fotografieren und zu filmen! Meeressäugetiere wie Seelöwen und See-Elefanten konnten wir aus nächster Nähe beobachten, jedoch ein Blick auf die Schwertwale (Orcas) blieb uns verwehrt.
Mendoza
Mendoza ist eine Stadt in der argentinischen Region Cuyo. Sie liegt im Zentrum des Weinbaugebiets von Argentinien, welches für den Malbec und andere Rotweinsorten bekannt ist. Heute ist Mendoza eine moderne „Oasenmetropole“. Alle Grünflächen werden künstlich bewässert. In vielen Bodegas (Weinkellereien) werden Verkostungen und Führungen angeboten. Auch wir nützen unsere Chance bei einem den größten und besten Weingüter der Welt, dem Weingut Zuccardi, einen Termin zu buchen. Viele Termine sind oft mehrere Tage im Voraus ausgebucht. An diesem Tag stand aber das Glück auf unserer Seite und so konnten wir unsere Tickets buchen. Im Paket enthalten waren eine Führung durch das Weingut, eine Verkostung der Weine und ein 6- gängiges Menü zu einem Preis von $ 130,- US Dollar pro Person und dauert 5 Stunden. Während unseres Besuches konnten wir die Einrichtungen des Weinguts besichtigen, welche für die Produktion von hochwertigem Wein notwendig sind. Bei unserer Verkostung lernten wir die Vielfalt und Exzellenz der Weine von El Enemigo, darunter auch die renommierten Weine Malbec und Cabernet Franc, zu schätzen. Während der Führung erzählte man uns, dass an diesem Standort eine Million Hektoliter Wein pro Jahr produziert werden.
Das abschließende Essen im Besucherhaus bot ein kulinarisches Erlebnis, welches lokale Aromen und Produkte hervorhob. Wir konnten eine Vielzahl von Gerichten genießen, die mit frischen Zutaten zubereitet und mit Santa Julia-Weinen kombiniert wurden. Für mich wird dies ein unvergessliches Erlebnis bleiben.
Buenos Aires
Buenos Aires ist die Hauptstadt Argentiniens und hat rund 3.120.612 Einwohner. Hier gibt es Tango, Theater und Museen, gute Steaks und ausgezeichnete Weine. Für uns wirkte die Stadt faszinierend groß und sehr sauber. Da wir einige Tage in der Stadt verweilten, hatten wir auch Zeit, um uns einige Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Interessant ist der Stadtteil La Boca mit seinen bunten Häusern, sowie das La Boca Junior Fußballstation in welchem die Fußball „Götter“ Diego Maradona und Lionel Messi gespielt haben und berühmt geworden sind. Überall in der Stadt kommt man mit Tango in Berührung. Es sind Tänzer und Tänzerinnen die Touristen höflich bitten mit ihnen einige Tangoschritte zu üben. Ich versuchte es auch und war begeistert, doch die tatsächlichen Profitänzer erlebt man nur in einer Tanz-Show. Wir ließen uns dieses Erlebnis nicht entgehen und buchten eine Tango-Tanz-Show mit einem vorhergehenden Menü mit Steak und ausgezeichnetem Wein – alles inklusive für $ 100,- US Dollar pro Person. Die Show dauerte 2 Stunden und war atemberaubend.
Brasilien
Iguazú Wasserfälle
Den letzten großen Höhepunkt unseres Abenteuers waren die Iguazú Wasserfälle in Brasilien. Von Buenos Aires nach Iguazú sind es 2000 Kilometer. Per Flugzeug ging es nach Iguazú wobei wir aber auf argentinischer Seite landeten. Die Flugdauer betrug 1,5 Stunden. Per Auto geht es danach über die Grenze nach Brasilien und weiter zu den Wasserfällen. Der erste Anblick war schon beeindruckend, aber die folgenden waren einfach atemberaubender. Rund 195 Meter stürzen die Wasserfälle in die Tiefe. Der aufsteigende Sprühregen machte unsere Kameralinsen innerhalb kürzester Zeit trüb und undurchsichtig. Nach einigen Stunden Besichtigung der Fälle machten wir zum Abschuss noch einen Helikopter Rundflug über die Wasserfälle. Aus der Vogelperspektive sieht man erst das ganze Ausmaß des grandiosen Naturwunders.
Was bleibt von dieser Reise? Erinnerungen an beeindruckende Landschaften, hohe Passübergänge und freundliche Menschen. Unsere Kameras haben dafür gesorgt, dass diese Bilder nicht verschwinden, sondern bei Vorträgen einem interessierten Publikum gezeigt werden.
Ich habe diese Reise, als meine Reise des Lebens bezeichnet.